„Welches Tier war das hier?“ An diesen Kinderbuchtitel erinnerte sich vielleicht mancher Sechstklässler bei den diesjährigen Waldjugendspielen, als er die Station von Wilfried Winter erreichte. Herr Winter gehörte zu den sieben Mitgliedern des Hegerings Ostercappeln, die diese traditionsreiche Veranstaltung der Ludwig-Windthorst-Schule vorbereiteten und liebevoll begleiteten. Marder, Eichhörnchen oder Rothirsch? Es war nicht immer leicht, die in Gips gegossenen Spuren eindeutig zuzuordnen, doch die Kinder hatten mit Herrn Winter ja einen kompetenten Fachmann an ihrer Seite.

Die im Sommer besonders beeindruckende Natur erlebten die 65 Schülerinnen und Schüler in der ersten Juliwoche mit allen Sinnen: es wurde gerochen, gefühlt und angefasst. Auch das Laufen über Laub und Moos fühlt sich ungleich schöner an als auf dem Asphalt. An neun verschiedenen Stationen lernten die Kinder die wichtigsten Bäume und Sträucher des Waldes kennen. So erarbeiteten sie sich die besonderen Unterscheidungsmerkmale von Eichen, Buchen und Birken ebenso wie die Blattformen von Eberesche und Zitterpappel.

Ein besonderes Highlight waren die ausgestopften Tiere des Waldes. Die engagierten Ostercappelner Jäger präsentierten den staunenden Kindern eine Vielzahl einheimischer Sing- und Greifvögel sowie Felltiere vom Fuchs bis zum Reh. Biologielehrer Jürgen Juranek freute sich über ein großes Vorwissen der Schüler, denen erstaunlich viele Tiere bekannt sind. Aufregender als die Präparate war für die Kinder lediglich Baffy. Der Hannoversche Schweißhund, der sein Frauchen Heide Bölscher begleitete, genoss es sichtlich, von so vielen Schülern bewundert und gestreichelt zu werden.

Im Wald darf natürlich die Bewegung nicht zu kurz kommen. Der großzügig gestaltete Rundgang zu den einzelnen Stationen sorgte für einen schönen Spaziergang. Feinmotorik war beim Zapfenzielwurf und beim Balancieren gefragt. Ein besonderes Augenmerk legten Organisatorin Heide Bölscher und ihr Team erneut auf den Umweltschutz – ein Thema, das die Schüler bei ihren nächsten Spielen oder Spaziergängen im Wald bestimmt berücksichtigen werden.

Waldjugendspiele für einen ganzen Jahrgang können nur gelingen, wenn viele freiwillige Helfer sich in die Organisation und Durchführung einbringen. Dass dies ebenso wie in den Vorjahren reibungslos passierte, dafür sorgte wieder einmal Heide Bölscher. Die engagierte Jägerin und Naturschützerin wurde unterstützt von ihrem Sohn Lukas, der selbst Schüler der LWS war und nun sein umfangreiches Wissen an der Station „Bäume und Sträucher“ an die Sechstklässler weitergab. Die weiteren Stationen wurden zudem betreut von Herbert Sewöster, Konrad Stahmeyer, Heinrich Nordmeyer, Ewald Marten, Wilfried Winter, Roswitha Budke, Jürgen Juranek und Volker Knickrehm. Bei ihnen bedanken sich die Schülerinnen und Schüler der drei sechsten Klassen ganz herzlich für diesen lehrreichen und unvergesslichen Vormittag.